Weibliche Energie im Yoga

Die Yogapraxis und ihre tiefen Weisheiten wurden traditionell ausschließlich von Männern praktiziert und gelehrt. Die Lehren wurden mündlich von Meister zu Schüler weitergetragen und diese Schüler waren ebenfalls immer Männer. Auch die Yoga Körperübungen und nahezu alle Aspekte des Yoga, von den Übersetzungen der heiligen Texte bis hin zu den Anweisungen zur Ausführung der Körperhaltungen, sind fast immer nur von und für Männer interpretiert wurden. Dennoch finden sich heutzutage überwiegend Frauen in den Yoga - Kursen, die die Tradition des Yoga zu schätzen gelernt haben und sich für den spirituellen Weg öffnen. 

Weibliche Energie im Yoga - Frau auf Yogamatte mit Händen auf Brust und BauchDas yogische System ist durchzogen von sog. weiblichen Aspekten - dem femininen Prinzip der Schöpfung. Darüber möchten wir euch in diesem Blogartikel berichten.

Die göttlich-weibliche Energie ist:

  • zyklisch 
  • fließend
  • schöpferisch
  • kreativ
  • intuitiv
  • fürsorglich 
  • mitfühlend
  • sinnlich und lustvoll 
  • empfangend 
  • veränderlich
  • mystisch
  • harmonieliebend
  • affin für Kunst und Schönheit 
  • nährend 
  • in sich ruhend, kann aber auch wild sein

Wie du sicherlich schon weißt, haben die weiblichen/männlichen Prinzipien nicht zwangsweise etwas mit dem Geschlecht eines Menschen zu tun. Alles in der Natur trägt sowohl das Feminine als auch das Maskuline in sich, es ist unterschiedlich verteilt und drückt sich unterschiedlich aus, aber es ist in Allem und Allen vorhanden - egal ob Frau oder Mann. 

Yoga Praktiken wie zum Beispiel das Kultivieren von Hingabe und Achtsamkeit unterliegen der weiblichen Energie, ebenfalls die Selbstfürsorge, das bewusste Spüren der eigenen Innenwelt und das Singen von Mantren sind gekennzeichnet durch das Feminine. 

Es ist die heilige Weiblichkeit, die uns erlaubt tief zu spüren und unser Herz zu öffnen, uns hinzugeben und alles zu empfangen, was dieses Leben für uns bereit hält. 

In der Praxis fördern wir unsere eigene weibliche Kraft, in dem z.B. die Yoga-Asanas mit Bewusstheit und Selbstliebe gehalten werden d.h. dass wir nicht unnötig an uns herumzerren und eine Yoga-Asana erzwingen. Denn auch das lehrt uns Yoga - nur so weit zu gehen wie es uns gut tut und dabei stets eine gelassene Haltung beizubehalten. Yoga lehrt uns ebenfalls unsere aktuelle Tagesform zu akzeptieren, alles darf sein - und auch das ist ein Aspekt des Weiblichen: nichts soll erzwungen werden. Man wird eingeladen im Fluss der eigenen, inneren Gezeiten zu bleiben und sich von den Wellen des ureigenen Ozeans treiben zu lassen. 

Da das traditionelle Hatha-Yoga nicht für den Körper der Frau ausgerichtet ist, entstanden mit der Zeit moderne Yoga-Formen, welche sich diesem Thema annahmen z.B. Shakti-Yoga, Hormon-Yoga und Yin-Yoga. Diese Yogaformen bieten neue Ansätze für alle Teilnehmer und helfen vor allem Frauen in ihre Mitte zu kommen und mehr über ihren Körper zu erfahren (siehe Hormon-Yoga).

Sanfte, achtsame Bewegungen bringen den Körper und Geist in die Stille und erlauben uns, die Sorgen und die Anspannung des Alltags niederzulegen. Dies gibt uns die Möglichkeit, tiefer ins Spüren zu kommen und einen genaueren Blick auf unsere innere Landschaft zu werfen. Wo gehe ich über meine Grenzen? Was tut mir nicht gut? Was nährt mich? Was brauche ich gerade? In welchen Bereichen meines Lebens ehre ich mich nicht? Wo darf ich sanfter mit mir sein? Was kann ich verschönern? 

Yoga - Asanas für die Harmonisierung der Yin-Energie 

  • Chandra - Namaskar: der Mondgruẞ 

Während der Sonnengruß die Sonnenenergie (männlich) verehrt und begrüßt, kultiviert der Mondgruß die weibliche Energie des Mondes.

  • herzöffnende Asanas: Fisch, Halbmond, Kobra, Namaste - Gruß, Bogen, Tänzer
  • Asanas für das Becken: Taube, Halbmond, Schmetterling, Happy - Baby, Bauchatmung, Vorwärtsbeuge mit geöffneten Beinen 
  • Meditation über die Aspekte des Weiblichen oder die Anrufung und Verehrung von Hindugöttinen z.B. Saraswati - die Göttin der Künste, Kreativität und Wissenschaft, Lakshmi - die Göttin des Reichtums, der Fülle und des Wohlbefindens etc
  • Yoni - Puja: es gibt tatsächlich ein Ritual welches den weiblichen Schoßraum ehrt. Ähnlich wie bei einer klassischen Puja, wird ein Altar zu Ehren der weiblichen Geschlechtsorgane errichtet und somit der Yoni der Frau gehuldigt. 

Probiere die Sequenzen zur Harmonisierung deiner Yin-Energie gerne aus und lade mehr Sanftheit in dein Leben ein.