Chakra Yoga - Die Energiezentren im Körper aktivieren

Wahrscheinlich ist jede/r Yoga Interessierte schon einmal auf das Thema oder den Begriff “Chakra” gestoßen. Jedoch wissen viele von uns - vor allem in der westlichen Welt - nicht, was genau damit gemeint ist und welche umfassende Lehre dahinter steckt. 

Im folgenden Blogartikel möchten wir dich in die Welt der Chakren begleiten und sie für dich entschlüsseln. Die meisten Menschen, die Yoga praktizieren, haben eigentlich bereits eine klare Vorstellung von den Chakren, denn es gibt die 7 Hauptchakren, welche in der ein oder anderen Yoga Einheit erwähnt werden. 

Was sind Chakren/Chakras?

Das Sanskrit-Wort "Chakra" bedeutet sinngemäß "Rad" oder "Scheibe". In Yoga, Meditation und Ayurveda beschreibt dieser Terminus die Energieräder im Körper. Es gibt sieben Hauptchakren, die sich entlang der Wirbelsäule ausrichten, ausgehend von der Basis der Wirbelsäule bis zum Scheitel des Kopfes. Die Sphären verlaufen entlang der Wirbelsäule, erstrecken sich aber auch über die Vorder- und Rückseite und beide Seiten des Körpers. Chakren sind ein sich drehender Energiewirbel, der für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar ist, aber mit der Intuition gesehen, gefühlt und gespürt werden kann. Diese als Prana bezeichnete unsichtbare Heilenergie ist eine entscheidende Lebenskraft, die uns dynamisch, gesund und lebhaft sein lässt.

Als Chakras bezeichnet man die Zentren von Lebensenergie bzw. Bewusstsein, welche in der feinstofflichen Körperhülle liegen. Die 7 Hauptchakren liegen entlang der feinstofflichen Wirbelsäule (sushumna) und werden von den zwei Haupt-Nadis umschlossen, Ida Nadi und Pingala Nadi. Sie bilden sozusagen Bewusstseinszentren und Lagerplätze für die Energiekräfte.
Bevor wir uns jedoch weiter den Chakren widmen, schauen wir uns kurz die Nadis an. 

Nadis sind Energieleitbahnen in unserem Körper, durch die Prana, also die Lebensenergie, zu jeder Zeller des Körpers fließt. Der Mensch besitzt eine Vielzahl an Nadis, die aktuell zwischen 72.000 und 350.000 geschätzt wird und dort wo sich die diese Kanäle kreuzen, entstehen energetische Knotenpunkte: Chakras 

Chakren werden als subtile Energiepunkte im Inneren und Äußeren des Körpers verstanden. Sie haben die Aufgabe, die Energie von außen aufzunehmen und diese anschließend dem menschlichen Energiesystem zugänglich zu machen. 

Das Wissen um die Chakrenlehre hat seinen Ursprung in den jahrtausendealten vedischen Schriften und Upanishaden, den alten philosophischen Schriften des Hinduismus aber auch in anderen spirituellen Konzepten wie dem TCM oder bei den Tibetern.

Sowohl die Upanishaden als auch die Veden sind Teil der vedischen Religion, diese ist die älteste nachweisbare Religion Indiens. Einen genauen Ursprung für das tiefe Wissen der Chakrenlehre kann man jedoch, wie so oft bei solch alten Traditionen, nicht eindeutig feststellen, da vieles mündlich überliefert wurde.

Hier haben wir für dich bereits einen Chakra-Guide zusammengestellt, der jedes Chakra und seine Aufgabe erklärt.

Chakra-Yoga-Praxis: Bringe die Energie in deinen Chakren zum fließen

Um deine Chakren in Harmonie zu bringen und diesen Zustand auch aufrecht zu erhalten gibt es mittlerweile einige Tools, so könntest du eine Chakra Meditation ausprobieren oder Chakra Yoga praktizieren, bei denen man Asanas ausführt, die ein bestimmtes Chakra ansprechen. Einige Übungen zeigen wir dir in diesem Blogbeitrag. 

Wenn wir uns grundsätzlich um unsere körperliche, emotionale, geistige und spirituelle Gesundheit bemühen, können wir den Energiefluss durch unsere Chakren mit Leichtigkeit stärken. Yoga ist zum Beispiel eine Möglichkeit, wie wir den Fluss unserer Chakrasysteme fördern und verbessern können. Das Entrümpeln unseres Lebens, sowohl physisch als auch emotional, hilft uns, diesen Energiefluss in Balance zu halten. Vergebung, Hingabe und Gleichmut stärken unsere energetische Gesundheit erheblich. Natürlich helfen Meditation, Pranayama und ein achtsamer Lebensstil dabei, Wohlbefinden auf allen Ebenen zu erfahren.

Übungen für die 7 Hauptchakren

Muladhara Chakra (Wurzelchakra): Schmetterling

  • Setze dich im Schneidersitz auf den Boden oder deine Matte
  • Umfasse mit beiden Händen deine Füße und achte dabei auf eine aufrechte Sitzhaltung
  • Schließe deine Augen und lenke deine Aufmerksamkeit auf dein Steißbein am unteren Ende der Wirbelsäule
  • Visualisiere dort einen Energiewirbel, der sich ausdehnt - versuche dort die feinstoffliche Energie wahrzunehmen
  • Wenn es deinem Körper gut tut, bewege deine Knie und deine Beine sanft auf und ab wie die Flügel eines Schmetterlings
  • Visualisiere dir dabei die pulsierende Energie des Wurzelchakras 
  • Verlangsame zum Ende der Übung die Bewegung sanft und komme einige Momente in die Bewegungslosigkeit und spüre nach

Chakra Yoga: SchemtterlingSvadhisthana Chakra (Sakralchakra): halbe Taube

  • Bringe das rechte/linke Knie nach vorne und lege es angewinkelt vor dir ab und strecke das andere Bein gerade nach hinten aus
  • Der rechte/linke Fuß darf nah an der Hüfte bleiben, optional kannst du es auch weiter nach vorne bewegen bis das Schienbein parallel zu deiner Matte ausgerichtet ist
  • Achte darauf, dass deine Hüftknochen gerade ausgerichtet sind - lege dir gerne auch dein Meditationskissen oder einen Block darunter, wenn deine Hüfte in der Luft schwebt
  • Stütze dich mit deinen Händen von oben ab oder lege deinen Oberkörper über das angewinkelte Bein vor dir ab
  • Spüre die Dehnung in deiner Hüfte, fühle wie sich dein Becken sanft lockert
  • In unserem Beckenbereich speichern wir viele unverarbeitet Emotionen, diese können durch sanfte Dehnungen gelöst werden
  • Das Sakralchakra ist für die Themen Lebenslust, Leidenschaft, Sexualität und Emotionen zuständig - mit sanften Dehnungen im Beckenbereich schaffst du hier Raum um die Energien fließen zu lassen 
Chakra Yoga: Halbe TaubeManipura Chakra (Solarplexus): Drehsitz
  • Den rechten Fuß setzt du neben dem linken Knie auf und mit dem linken Arm greifst du um das rechte Knie. Hier kannst du dich noch einmal an deinem Knie aufrichten und mit der nächsten Einatmung den rechten Arm weit nach oben ausstrecken.
  • Bei der Ausatmung den Oberkörper um die eigene Achse nach rechts drehen und die Hand auf dem Boden ablegen. Auf der hinteren Hand ist kein Gewicht. Wenn du schon stabil in der Position sitzt, lege den rechten Unterarm in den Rücken.
  • Sollte deine rechte Hüfte nicht gut auf dem Boden aufliegen, strecke das untere Bein aus. Mit jeder Einatmung versuchst du, Länge im Rücken zu schaffen und mit der Ausatmung gehst du noch mehr in die Drehung hinein. Versuche hier sehr sanft vorzugehen und genau zu erspüren, wo deine Wirbelsäule noch etwas Raum hat.
  • Der Drehsitz wirkt auf alle Chakren in der feinstofflichen Wirbelsäule, kann aber jedoch auch mit Konzentration auf das Manipura Chakra geübt werden
  • Atme im Drehsitz mit der tiefen Bauchatmung weiter und visualisieren in deinem Bauchraum - dem sog. Sonnengeflecht - ein Feuer oder eine Sonne
  • Lasse mit jeder Ausatmung die Energie aus deinem Bauch ausstrahlen und sich ausdehnen 
  • Wiederhole dies auf beiden Seiten und lasse dir danach Zeit zum Nachspüren 
Chakra Yoga: DrehsitzAnahata Chakra (Herzchakra): (Baby-)Kobra
  • Beginne in der Bauchentspannungslage 
  • Gib anschließend deine Hände unter deine Schultern, aber lasse deinen Kopf dabei noch auf dem Boden 
  • Ziehe die Ellbogen eng zum Körper, so dass sich deine Schulterblätter zusammenziehen
  • Hebe nun einatmend Kopf und Brustkorb vom Boden ab, spanne Gesäß und Rückenmuskulatur kräftig an und atme in der Kobra fließend in den Bauch ein und aus
  • Die Kobra bewirkt nicht nur eine starke Öffnung im Brustkorb, sondern sie öffnet auch unser Herz und schenkt uns neuen Mut 
  • Stelle dir vor, wie dein Brustbereich in hellem Licht erstrahlt und du der Welt dein Herz öffnest
  • Spürt der Mensch sein spirituelles Herz, ist er voller Freude und Liebe
Chakra Yoga: Kleine KobraVishuddha Chakra (Kehlchakra): Schulterstand
  • Begebe dich in die Rückenentspannungslage und nehme hier 1-2 tiefe Atemzüge
  • Strecke deine Beine und gib die Fersen zueinander
  • Hebe einatmend die Beine, Gesäß und Hüfte vom Boden ab und unterstütze deinen unteren Rücken gut mit deinen Hängen
  • Ziehe deine Ellbogen so eng wie möglich zueinander um mehr Stabilität zu bekommen
  • Entspanne bewusst die Beine, Schulter und Nacken
  • Der Schulterstand aktiviert das Kehlchakra und harmonisiert die Schilddrüsenfunktion
  • Visualiere mit jedem Atemzug eine blau leuchtende Energie in deiner Kehle, welche sich immer weiter ausdehnt 
  • Rolle dich anschließend aus sanft aus der Stellung wieder heraus und benutze deine Arme als Bremse 
  • Bleibe noch einige Momente in der Rückenentspannungslage liegen und spüre nach
Chakra Yoga: SchulterstandAjna Chakra (Stirnchakra): Kind 
  • Die Haltung des Kindes schenkt uns Geborgenheit, Sicherheit und Erdung 
  • Komme in den Fersensitz
  • Lege ausatmend deinen Oberkörper über deine Oberschenkel auf dem Boden ab 
  • Lege hier auch sanft deinen Kopf auf dem Boden ab, deine Arme liegen entspannt neben dem Körper mit den Handflächen nach oben oder  entsapnnt nach vorne ausgerichtet
  • Die Stellung des Kindes fördert das Gefühl von Demut und baut eine Verbindung zum Ajna Chakra auf, somit wird es stimuliert und gereinigt 
  • Du kannst dich hier geistig auf den Punkt zwischen deinen Augenbrauen konzentrieren und das Mantra OM im Geiste erklingen lassen
Chakra-Yoga: KindSahasrara Chakra (Scheitelchakra): Meditation 
  • Eine der einfachsten Methoden, das Scheitelchakra zu aktivieren, ist die Meditation. Dafür brauchst du keine Yoga-Asanas zu praktizieren, sondern dich “nur” in eine bequeme und aufrechte Meditationshaltung begeben
  • Spezielle Sahasrara Chakra Visualisierungen und Meditationen aktivieren das Chakra am Scheitel: so schreibt Patanjali im Yoga-Sutra: „Durch Samyama, liebevolle Achtsamkeit, auf das Licht am Scheitel des Kopfes, erhält man die Vision vollkommener Meister“ 
  • Grundsätzlich stimuliert jede Art der Meditation das Scheitelchakra, aber es gibt auch spezielle Mudras und Pranayamas welche eingesetzt werden können

Chakra Yoga: Meditation

Probiere die Asanas in der Reihenfolge regelmäßig aus und spüre nach was passiert. Wir wünschen dir viel Freude bei der Chakra-Yoga-Praxis!

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